NABU - Gruppe Ammersbek e.V.


Der Fischotter in Ammersbek

Bis vor wenigen Jahrzehnten waren die Bäche in Ammersbek von Fischottern bewohnt. Aber Bejagung (bis 1968), Straßenverkehr, Fischreusen, Gewässerausbau und Gewässerverschmutzung führten im Laufe der Zeit zu seinem Aussterben in unserer Gegend. In ganz Schleswig-Holstein gab es Ende der 1990er Jahre nur noch Nachweise im Waakenitz- und Schaalseegebiet. Inzwischen gibt es wieder einzelne Nachweise in Alsternebenflüssen.

Inzwischen, nachdem manche Gewässer naturnaher und sauberer geworden sind, versuchen die Wassermarder wieder einzuwandern und sich auszubreiten, leider merkt man dies vor allem an den Ottern, die sich überfahren auf den Straßen finden.

Otter unterqueren eine Straße nicht in einem verrohrten Gewässer, sie brauchen unter einer Brücke schmale Uferstreifen, sogenannte Otterbermen. Achtung, Fischotter!
Achtung, Fischotter!
In Ammersbek endete 2011 der Versuch eines Otters, von den Timmerhorner Teichen über die L225 in den Unterlauf der Strusbek zu gelangen, tödlich.

Auch ohne Fischsperre ist der Straßentunnel des Baches für ihn unpassierbar. „Der Fischotter hat Angst davor, Brücken im Wasser schwimmend zu unterqueren. Deshalb bewegt er sich normalerweise an der Uferböschung entlang. Oftmals ist das jedoch nicht möglich, weil sich die Pfeiler moderner Brücken in den Flusslauf hinein erstrecken. Dem Otter bleibt so nur der Landweg“ konstatiert Margit Meergans von der Deutschen Wildtier Stiftung.

Bereits 2007 bis 2009 hatte der Kreis Stormarn 170 000 €, davon 12% Eigenmittel, in Renaturierung und Sicherung von Gewässerrandstreifen und Verbesserung von Brückendurchlässen investiert, um Fischotter in den Kreisgewässern wieder heimisch zu machen. Begonnen wurde in der Norderbeste bei Bad Oldesloe, aber auch die Ammersbek wäre ein potentielles Fischottergewässer, solange sie nicht weiter verrohrt wird, die Ufergebiete nicht weiter verbaut werden, und die Brücken der Hauptverkehrsstraßen ottergerecht umgebaut werden.

Kleiner Steckbrief

Fischotter haben unter allen Säugetieren das dichteste Fell und viele Kilometer lange Reviere an Flussläufen. Sie wiegen bis zu 12 kg und werden mit Schwanz 140 cm lang. Zwischen seinen Zehen haben sie Schwimmhäute und sie können bis zu 7 Minuten tauchen.

Ihr Lebensraum sind strukturreiche, naturnahe Gewässer mit Sand- und Kiesbänken abwechslungsreichen Ufern und störungsfreien Rückzugsmöglichkeiten.

Sie bauen keine eigenen Höhlungen, sondern nutzen die von anderen Tieren oder natürliche Unterschlupfe unter alten Baumwurzeln oder Uferunterspülungen.

Sie sind nachtaktiv und fressen Fische bis zu 10 cm Länge, Frösche, Molche und Muscheln, aber auch Ratten und Mäuse und in der Not sogar Käfer, Regenwürmer und kranke oder junge Wasservögel.

Weiterführende Informationen:

http://www.wasser-otter-mensch.de/

http://www.schleswig-holstein.de/UmweltLandwirtschaft/DE/NaturschutzForstJagd/_DL/Fischotter_pdf__blob=publicationFile.pdf