NABU - Gruppe Ammersbek e.V.


Alle 3 Bäume am U-Bahnhof könnten bleiben, aber die Politik will nur zwei erhalten

Was Sturmtief Xavier nicht geschafft hat, schaffen jetzt die Stimmen von CDU, SPD und FDP

1333* Bürger schlossen sich in einer Aktion innerhalb von drei Wochen der Petition des NABU Ammersbek an, "alle drei Bäume am Bahnhof Hoisbüttel zu erhalten" und damit auch die umstrittene Blutbuche, die bei der Bebauung dem nach hinten ausgebauten Untergeschoss des Verbrauchermarktes im Wege gestanden hätte und von der es Anfang Mai hieß, dass sie nicht verkehrssicher wäre.

Nun kommt ein Gutachten von einem öffentlich bestellten, vereidigten Sachverständigen zu dem Ergebnis, "dass die Buche noch viele Jahrzehnte, vielleicht auch mehr als hundert Jahre stehen bleiben kann" Der Experte, , der schon oft von der Gemeinde als Gutachter beauftragt worden war, konnte mit seiner, per Kontrollmessung überprüften, schalltomographischen Untersuchung, die vermutete Faulstelle, nicht bestätigen. Da der Baum inzwischen belaubt war, konnte der auch seinen Zustand besser beurteilt werden als im Mai.

Die Architekten des Investor haben nun zwei alternative Planungsvarianten entwickelt, um zwei oder alle drei geschützten Bäume erhalten zu können. Leider plädiert nicht nur der Bürgermeister aus "sätdtbaulichen Erwägungen" für die Variante mit einem Baum weniger, auch die politische Mehrheit stimmt in Umwelt- und Bauausschuss dafür. Nur Grüne und UWA wollen alle drei Bäume erhalten.

Die Ammersbeker Baumschutzsatzung sagt allerdings in § 5, dass  vom Fällverbot für geschützte Bäume nur dann abgewichen werden kann, wenn " ein Bauvorhaben, auf das bauplanungsrechtlich ein Rechtsanspruch besteht, mit den erforderlichen Abstandsflächen wegen eines Baumes auch bei einer zumutbaren Veränderung oder Verschiebung des Baukörpers nicht verwirklicht werden kann"

Der Investor hat aber deutlich gemacht, dass eine Veränderung oder Verschiebung des Baukörpers möglich ist. Die Baumschutzsatzung greift daher und eine Entscheidung, die sich danach richtet, welche Bebauung die Politik lieber möchte, widerspricht aus NABU-Sicht der Rechtslage.Jeder Bürger, der beim Bau seines Hauses auf einen Baum Rücksicht nehmen musste, weiß das, denn er muss, wenn es möglich und zumutbar ist, den Baumkörper verschieben.  

Sicher wolle alle Ammersbeker, dass die Bebauung der Georg-Sasse-Straße endlich bis zum Bahnhof fortgesetzt wird. Aber die drei Bäume, die  über 100 und 220 Jahre alt sind, die vielen Orkanen und zwei Weltkriegen getrotzt haben, sollten weiter als Ensemble erhalten bleiben. In Anbetracht dessen, wie viele alte Bäume durch das Sturmtief Xavier verloren gingen, ist die Entscheidung besonders schlimm.

Jeder Baum, der bleibt, hilft im Kampf gegen Klimawandel und Feinstaubbelastung, jeder Baum der fällt, trägt zur Verödung des Ortsbildes bei.

 

* Durch ein wieder gefundenes Unterschriftenblatt hat sich die Zahl der Unterstützer inzwischen gegenüber dem 1.6.17  erhöht.

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