Gärtnern ohne Torf - Aktion für den Schutz der Moore |
NABU informiert auf dem Ammersbeker Kram- und Pflanzenmarkt
Zurzeit steigt auch in Ammersbek wieder die Nachfrage nach Blumenerde. Doch vielen Hobbygärtnern ist nicht bewusst, dass sich in den Plastiksäcken mit der Aufschrift „Erde“ größtenteils Torf befindet – der Stoff, aus dem Moore bestehen.
„In Deutschland werden Moorflächen von insgesamt über 27.000 Hektar durch den Abbau von Torf zerstört. Zusätzlich werden große Mengen Torf vor allem aus dem Baltikum importiert. Verbraucher tragen mit dem Kauf von torfhaltiger Blumenerde oft ohne es zu wissen zum Lebensraumverlust für viele Tier- und Pflanzenarten bei“, so Petra Ludwig-Sidow, Vorsitzende der NABU-Gruppe Ammersbek. Auch der „Vogel des Jahres“ 2013, die Bekassine, ist als typischer Bewohner von Mooren und Feuchtwiesen von dieser enormen Landschaftszerstörung betroffen.
Moore gehören zu den am stärksten gefährdetsten Ökosystemen Deutschlands. Nur 5 Prozent der ehemaligen Moorflächen sind heute noch erhalten, durch Torfabbau nehmen sie jedoch weiter ab. Die Entwicklung von Torf ist ein sehr langsamer Prozess. Es dauert 1000 Jahre, bis sich eine ein Meter dicke Torfschicht entwickelt hat. Aber bereits in einer 15 Zentimeter- Schicht Torf ist so viel CO2 gespeichert wie in einem 100-jährigen Wald auf gleicher Fläche. Durch die Torfnutzung entweichen in kurzer Zeit große Mengen klimaschädlicher Gase– mit fatalen Folgen für Menschen, Natur und unser Klima.
Die Bekassine, Vogel des Jahres 2013Der NABU Deutschland startet daher eine „Torffrei Gärtnern“- Aktion und ruft die Bevölkerung dazu auf, nur noch torffreie Erde und regionalen Kompost zu verwenden. Mittlerweile bieten die meisten namhaften Hersteller auch komplett torffreie Produkte an. Aufpassen muss man aber bei der Aufschrift „Bioerde“, denn hier kann noch ein sehr großer Anteil Torf enthalten sein. Laborkontrollierten und zertifizierten Kompost und Komposterde bekommt man auch im Kompostwerk Trittau.
Die Bekassine, Vogel des Jahres 2013, ist auf intakte Hoch- oder Niedermoore angewiesen. Durch die Moorzerstörung ging ihr Brutbestand in den vergangenen 20 Jahren um die Hälfte zurück.
Wer sich zum Thema torffreies Gärtnern und Moorschutz informieren möchte, kann am Muttertag (12. Mai) auf dem Kram- und Pflanzenmarkt in Ammersbek vorbeischauen, eine Probe torffreier Erde erhalten und auch viele schöne torffrei gezogene Natur- und Gartenpflanzen und Kräuter erwerben.