NABU - Gruppe Ammersbek e.V.


Ökologischer Waldumbau im Heidkoppelmoor

Ameri­kanische Rot­eichen fallen und machen Platz für hei­mische Ei­chen.

Ein För­ster, der im Her­zen eher Öko­loge ist als Forst­wirt­schaft­ler, ist ein Glücks­fall für einen Natur­schutz­verband. Die­ser Glücks­fall in Per­son des Volk­sdor­fer Förs­ters Johan­nes Noffke schrei­tet nun, nach inten­siver Abspra­che und Orts­bege­hung mit der NABU - Gruppe Ammers­bek, zur Tat.

Das Ziel ist die Beseitigung von Fehlern aus der Zeit kurz nach dem Krieg. Im heu­tigen Natur­schutz­gebiet Heid­koppel­moor zwischen Ammers­bek, Volks­dorf und Ahrens­burg wur­den damals schnell­wüch­sige, durch­setzungs­starke Rot­eichen aus Nord­amerika und ste­rile Hybrid­pappeln ge­pflanzt, sowie Lär­chen und Fich­ten, die in die Vor­al­pen, aber nicht in die Nord­deu­tsche Tief­ebene gehö­ren.

Naturwaldentwicklung Das im Herbst leuchtend rote Laub der Roteichen, aber auch das nadelige Laub der Lärchen versauert den Boden und unterdrückt jeden Unterwuchs, da es erst nach drei bis fünf Jahren zu Humus zersetzt ist.

 

Der NABU und die Försterei streben die Ausbreitung und Verjüngung der vorhandenen heimischen Baumarten wie Eiche, Hainbuche, Esche und Erle an. Das Ziel ist ein eschenreicher Eichen-Buchen-Wald, in dem auch Frühjahrsblüher wie Buschwindröschen und Lerchensporn eine gute Entwicklungschance haben. Dafür sollen im Zeitraum von drei bis vier Jahren die störenden Baumarten entnommen werden.

Für die Artenvielfalt im Wald besonders wichtig ist Totholz und hierbei vor allem sogenanntes stehendes Totholz. Im Volksdorfer Wald, in dem sich Spaziergänger und Pilzsammler auch abseits der Wege aufhalten dürfen, bildet stehendes Totholz bei stärkerem Wind eine Gefahrenquelle. Da Besucher von Naturschutzgebieten aber auf den Wegen bleiben müssen, freut sich Noffke, dass er im Heidkoppelmoor das viele stehende Totholz im Wald belassen kann.

Die Waldgebiete im Naturschutzgebiet, die Hamburg gehören, bekommen nun den Anschub für eine artenreiche Naturwaldentwicklung. Die nächsten Jahre wird der NABU die Arbeit der Försterei durch Entkusseln, also Beseitigen von Roteichenschösslingen, fortführen. Von dem Auftragsunternehmen der Försterei wird derzeit die starke Frostperiode genutzt, um Fällung und Räumung der Roteichen bodenschonend vornehmen zu können. Erste Stämme liegen schon am Wegesrand. Bis Ende Januar soll alles geschlagene Holz aus dem Wald geräumt sein, damit der Frühling Einzug halten kann.

Weitere Auskünfte erteilen:
Johannes Noffke, Försterei Volksdorf: 0173 / 2419509
Thomas Behrends, NABU Ammersbek: 0171 / 2075193

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