NABU - Gruppe Ammersbek e.V.


Verstummender Frühling

Auch in Ammersbek immer weniger Vögel

Seit Jahren warnen Naturschutzverbände und -ämter vor dem dramatischen Verlusten in der Vogelwelt. Nicht nur die Zahl der Arten geht deutlich zurück, auch die Zahl der Vögel an sich.

Nun ist dies für Deutschland offiziell von der Bundesregierung bestätigt. Ihre Antwort auf eine Grünen-Anfrage zeigt: Die Situation ist besorgniserregend und verschärft sich von Jahr zu Jahr, insbesondere in ländlich geprägten Regionen.

Der Kiebitzbestand z.B. ging in den vergangenen 30 Jahren um über 80 Prozent zurück, die Zahl der Rebhühner seit 1990 um 84 Prozent. Bei einem Drittel aller Vogelarten ist die Bestandsabnahme signifikant.

Dass auch in Ammersbek die Vögel schwinden, lassen die seit sieben Jahren jährlich durchgeführten Brutvogelkartierungen im Naturschutzgebiet Heidkoppelmoor vermuten.

Zwar gibt es gewisse Unsicherheiten, weil die Abgrenzung der Probeflächen und die tatsächlichen Reviergrößen und damit die Flächenzugehörigkeit einzelner Arten/Brutpaare unsicher ist, dennoch deutet sich ein Trend an: Von 69 Brutvogelarten zeigen 21 Arten eine Abnahme, nur 5 Arten eine Zunahme (davon im Wesentlichen begründet in der vom NABU durchgeführten Moorwiedervernässung).

Noch ist deses erste Ergebnis mit Vorsicht zu behandeln, die Ursachen können auch in methodischen Ungenauigkeiten liegen, am Witterungsverlauf, an menschlichen Störungen und freilaufenden Hunden oder an Gehölzsukzession durch Zunahme von hohem Stangengehölz und Abnahme von niedrigen Büschen/Säumen. Auch beeinflusst die Form der Grünlandbewirtschaftung im NSG einige Brutvögel wie den Baumpieper.

Einen Einfluss haben aber auch externe Faktoren wie: Der Rückgang auf dem Vogelzug und der allgemeine Rückgang einer Art im großräumigen Kontext intensiver Agrarwirtschaft, wie beispielsweise der massive Rückgang an Insekten und die reduzierte Strukturvielfalt der Kulturlandschaft.

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